Kult der Neun Augen Part 1

Am Rande der Ortschaft Kharanos, Dun Morogh.

Eine Nacht zuvor.

Knarzend drückten sich ihre Stiefel in die geschlossene Schneedecke. Mit jedem Schritt warf sie einige Klumpen gefroren Schnees vor sich her, bis die sie endlich verharrte und den Blick ein wenig über die eisige Weite schweifen lies. Kurze weiße Wölkchen bildeten sich vor dem Mund und die Kälte ließ sie den violetten Umhang etwas enger um den Körper ziehen.

Irgendwann bringen sie dich noch einmal unter die Erde. Meldete sich eine Stimme in ihrem Kopf.
„Warum sind es eigentlich immer Gnome?“ antwortete sie Dieser leise. „Warum stolpere ich immer über diese kleinen Monster.“ Die Linke griff ein wenig in den Saum des Umhangs, zog wieder etwas daran und ihr Blick wanderte zu ein paar Lichtern in der Ferne.

Ich nehme mal an, Letzteres war freundlich gemeint. Antwortete ihr Familiar und das vertraute rascheln von einigen Buchseiten, drang vom Gürtel her an ihr Ohr. Aber tatsächlich sind wohl die Gnome, mal wieder, die beste Spur.

„Mal wieder ist gut.“ Sie atmete mit spitzem Mund aus und begutachtete einen Moment gedankenverloren, wie ihre warme Atemluft sich in der Dunkelheit verflüchtigte. Die interessanteste Erkenntnis dieses Tages, hat meiner Meinung nach sowieso nichts mit diesem Fall zu tun. Murmelte das Buch.

„Da sind wir wohl einer Meinung, aber mit der Eisenschmieder Politik und ihren namentlichen Besonderheiten können wir uns später beschäftigen. Vielleicht nimmt uns ja jemand das Thema beim nächsten Rat ab, ansonsten werde ich mich wohl mal wieder zum Kuchen einladen müssen.“

Kurze Zeit bleibt es wieder Ruhig in Dun Morogh bis die Magierin ihr Gespräch fortführt. „In ein paar Stunden sehen wir uns die Höfe und den Jäger an.“

Was hältst du von dem Fundstück der Jägerin? Raschelten die Seiten wieder, vom Gürtel her und wechselten das Thema auf den vergangen Tag. „Eine falsche Fährte, laut dem Bericht der Kollegin. Wahrscheinlich jemand der mit dem Trubel und ein paar Gerüchten etwas Gold verdienen will.“

Auch das macht die Lage riskant. Antwortete die Stimme.

„In vielerlei Hinsicht. Momentan ist die Gefahr nicht abzuschätzen und Hinterhalte sind mit den Werkzeugen, die der Feind einsetzt, jederzeit zu erwarten. Nächstes Mal ist es vielleicht nicht nur eine Haxe.“ Wieder stiegen ein paar weiße Wölkchen in den Nachthimmel.
Na, wer wird den gleich alles so Schwarz sehen. Kam auch prompt die Antwort.

„Nun“, die Magierin wandte den Blick auf die kleine Ortschaft hinter sich, „momentan wissen wir nicht wie weit die Experimente gehen.“

Du meinst als das Kleinvieh könnte auch größer werden?

„Im Zweifel. Wölfe, Spinnen, Raubkatzen, der unscheinbare Hund des Nachbarn, die Katze auf dem Fensterbrett gegenüber.“ Begann die Frau lose ihre Gedanken aufzuzählen. Oder schlimmer. Fügte die Stimme an.

„Auf den ersten Blick wissen wir zumindest nicht, wer Freund oder Feind ist …“
…und wie weit Augen und Ohren des Feindes schon reichen. Beendete das Buch den Satz.